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Myanmars
fr�he Geschichte ist von Einwanderungswellen verschiedener, aus
Tibet und China stammender V�lker gepr�gt, die den Irawadi
entlang nach S�den zogen und von den sozialen und politischen
Institutionen, die �ber den Seeweg aus Indien kamen, gepr�gt
wurden. Die ersten Einwanderer waren die Mon, die wahrscheinlich
um 3000 v. Chr. ankamen. Sie siedelten sich in Mittelbirma,
im Irawadidelta und weiter �stlich an der K�ste des Golfs von
Bengalen an. Sie errichteten Bew�sserungssysteme und kn�pften
kommerzielle und kulturelle Kontakte mit Indien, hielten dabei
aber auch eine lockere Verbindung mit anderen Mon-Zivilisationen
im Tal des Menam in Siam (heute Thailand) aufrecht. Die Pyu
folgten wesentlich sp�ter. Sie erreichten das Gebiet �ber das
Westufer des Irawadi und gr�ndeten im Jahr 628 n. Chr.
ihre Hauptstadt in der Umgebung des heutigen Prome. Birmanen
erreichten den Irawadi in der Mitte des 9. Jahrhunderts und
gliederten die Pyu- und Mon-Reiche ein. Sp�ter kamen
Einwanderungswellen der Shan und Kachin, die zusammen mit den
Karen, den bereits in dem Gebiet ans�ssigen Bewohnern, eine
wichtige Rolle in der Entwicklung des Landes spielten.
Das
K�nigreich Pagan
Das erste
vereinte Reich wurde von K�nig Anoratha, der 1044 bis 1077
regierte, in Pagan in Oberbirma gegr�ndet. Es erreichte seine
Bl�tezeit unter seinem Sohn Kyanzittha, der 1084 bis 1112
herrschte. Das Reich dehnte sich von der trockenen Zone im
Norden bis hin zu den unterworfenen Mon-Zentren Pegu und Thaton
im Irawadidelta aus und erweiterte seine politischen und religi�sen
Beziehungen auf dem Seeweg bis nach Ceylon (heute Sri Lanka).
Der Staat war nach dem Vorbild hinduistischer K�nigreiche
aufgebaut. Der in der Hauptstadt angesiedelte K�nigshof wurde
durch die Besteuerung der einzelnen Haushalte oder durch
Frondienste in den von Myothugis (Verwalter von Siedlungen mit
vererbbaren Rechten) regierten D�rfern finanziert. Im Lauf der
Zeit wurden zunehmend gr��ere Landesteile den buddhistischen
Kl�stern in Form so genannter Sklavend�rfer zur
Aufrechterhaltung des M�nchstums (Sangha) zur Verf�gung
gestellt. Das K�nigtum war sowohl durch die Hindu-Ideologie als
auch durch die Rolle des K�nigs als Verteidiger des Buddhismus
legitimiert. In der rund 250 Jahre dauernden Friedenszeit
lie�en die frommen Herrscher die gro�e Anzahl von Pagoden
bauen, f�r die Pagan heute ber�hmt ist.
Der
Einfall der Mongolen unter Kublai-Khan im Jahr 1287 setzte dem
Reich Pagan ein Ende und es begann eine turbulente Zeit:
Oberbirma f�hrte eine unsichere Existenz zwischen der
Vorherrschaft der Shan und tributpflichtigen Beziehungen mit
China, w�hrend Unterbirma wieder unter die Herrschaft der Mon (mit
der Hauptstadt Pegu) geriet.
Die
Toungoo-Dynastie
Im
zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts entstand in dem
verschlafenen F�rstentum von Toungoo (nach der noch heute
existierenden Stadt n�rdlich von Pegu) in Mittelbirma eine neue
birmanische Dynastie. Mit der Unterst�tzung portugiesischer
Abenteurer errichtete die Toungoo-Dynastie ein Reich, das unter
seinem dritten Herrscher � K�nig Bayinnaung, der von 1551 bis
1581 regierte � zu einem vereinten, aber nicht sehr
wohlhabenden Reich wurde. Nach seinem Tod f�hrten
Erbfolgestreitigkeiten, Vorst��e der Portugiesen an der K�ste,
der Thai im Osten und des Reitervolkes der Manipuri im Westen
zum Niedergang der Dynastie. Das Reich selbst hatte jedoch noch
bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts hinein Bestand und
konnte sich durch ein solides Verwaltungs- und Rechtssystem auf
zentraler und regionaler Ebene aufrechterhalten. 1752 wurde die
Dynastie jedoch endg�ltig durch einen Mon-Aufstand gest�rzt.
Die
Konbaung-Dynastie und britisch-birmanische Kriege
Zunehmender
wirtschaftlicher und politischer Druck durch europ�ische M�chte
war der Hintergrund f�r Aufstieg und Untergang der letzten
birmanischen Dynastie. W�hrend des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts
stand das Gebiet im Mittelpunkt widerstreitender Interessensph�ren
der Briten, Holl�nder und Franzosen, die in Syriam (in der N�he
des heutigen Rangun) sowie an anderen Stellen der K�ste
Handelsniederlassungen errichteten. 1752 gr�ndete der Stammesf�hrer
Alaungpaya die Konbaung-Dynastie, welche die birmanische
Herrschaft erst in Ava, sp�ter im Deltagebiet, wieder
herstellte. Er k�mpfte bei der Handelsniederlassung Negrais
gegen die Briten und startete einen Angriff gegen die Thai,
deren Hauptstadt Ayutthaya sp�ter von seinem Sohn, K�nig
Hsinbyushin, der 1763 bis 1776 regierte, zerst�rt wurde. Der
andere Sohn des K�nigs, Bodawpaya, verlor die Herrschaft �ber
Siam, brachte jedoch Arakan, eine reiche K�stenprovinz an der
Grenze zu Bengalen, unter seine Kontrolle.
Anfang
des 19. Jahrhunderts wurden politische Spannungen aufgrund
einer Unabh�ngigkeitsbewegung in Arakan durch die milit�rischen
Erfolge des birmanischen Generals Maha Bandula in Assam versch�rft.
Die Briten starteten hierauf im 1. Britisch-Birmanischen
Krieg (1824 bis 1826) eine Seeoffensive auf birmanisches Gebiet.
Der Friedensvertrag von Yandabo sicherte den Briten die
Kontrolle �ber Arakan im Westen und Tenasserim im Osten des
Irawadideltas. Unter der britischen Herrschaft entwickelte sich
in diesen beiden Gebieten der Reisanbau, und die relative
politische Stabilit�t f�hrte zu einem starken Bev�lkerungswachstum.
Dies wiederholte sich auch in den �brigen Deltagebieten, die
nach dem 2. Britisch-Birmanischen Krieg (1852) von den
Briten annektiert wurden. Wirtschaftliche und politische
Interessen, die durch die englisch-franz�sische Rivalit�t in
diesem Gebiet noch verst�rkt wurden, beschleunigten die
Eingliederung der �brigen Gebiete Birmas in das britische
Territorium, nachdem Mandalay im 3. Britisch-Birmanischen
Krieg (1885 bis 1886) gefallen war. Birma wurde daraufhin zur
Provinz innerhalb Britisch-Indiens, und man verlegte die
Hauptstadt von der K�nigsstadt Mandalay in die Hafenstadt
Rangun. Die Ausdehnung des britischen Machtbereichs traf bei der
ans�ssigen Bev�lkerung jedoch auf immer st�rkeren Widerstand,
und nach jedem Annexionsschritt musste zwangsl�ufig eine Zeit
der Befriedung folgen. Mit der Zeit brachte die britische
Herrschaft aber eine weitgehende Modernisierung der Verwaltung
und des Sozialwesens mit sich, wohingegen zuvor das Land mit
Ausnahme der bescheidenen Bem�hungen K�nig Mindons, des Gr�nders
von Mandalay, durch eine Politik der Isolation erstickt und
durch Hofintrigen fast zugrunde gerichtet worden war.
Britische
Herrschaft
Die
birmanische Kultur, die nun unter dem Mantel der kolonialen
Herrschaft verborgen war, bestand aus drei Grundpfeilern: der
Sprache, in der Elemente aus Mon und Pali verschmolzen; dem
Theravada-Buddhismus, der aus Sri Lanka kam und sich mit
Ritualen der einheimischen, animistischen Religion (Nat)
vermischte, und schlie�lich der l�ndlichen Kultur der
Reisbauern. Unter der Kolonialherrschaft wurden die enge
Verbindung zwischen Regierung und Religion sowie die M�nchsorden
aufgel�st, und die Klosterschulen, durch deren Wirkung in Birma
mehr M�nner lesen und schreiben konnten als im damaligen
England, verloren zunehmend an Bedeutung, da Englisch zur
Sprache der sozial aufsteigenden Schichten wurde. Die
birmanische Kultur bestand jedoch dennoch in der Zauberwelt des
Theaters (Pwe), im Bekenntnis zum Buddhismus, den
Naturreligionen und in der Sprache der Bauernschaft weiter.
Die
Ernennung von Rangun zur neuen Hauptstadt f�hrte zur
Einwanderung einer gro�en Zahl von Indern nach Birma. Rangun
wurde damit zum Mittelpunkt eines Verwaltungssystems, das auch
auf das Hinterland ausgedehnt wurde, wo Provinzverwalter
(District Officers) f�r Recht und Ordnung sorgten, Steuern
eintrieben und Recht sprachen. Nach der �ffnung des Landes f�r
den Weltmarkt wurde Birma zum weltweit f�hrenden
Hauptausfuhrland f�r Reis. Die Produktion stieg von 0,5 Millionen
Tonnen vor dem Fall Mandalays auf zwei Millionen Tonnen um die
Jahrhundertwende und weiter auf drei Millionen Tonnen zu Beginn
des 2. Weltkrieges. Die britische Herrschaft und die damit
verbundenen wirtschaftlichen Ver�nderungen f�hrten zur Aufl�sung
der Sozialstrukturen und zur Entstehung einer nationalistischen
Bewegung. Die Anh�nger dieser Bewegung benutzten moderne
Institutionen wie die Young Men�s Buddhist Association sowie
Studentenstreiks und die politische Beteiligung an einer
teilweise gew�hrten Selbstverwaltung zur Unterst�tzung ihrer
Forderung nach sofortigen Reformen � einschlie�lich der
Trennung von Indien � sowie sp�ter nach vollst�ndiger Unabh�ngigkeit.
Auf dem Land gewann die nicht mit der nationalistischen Bewegung
in Zusammenhang stehende konservative Saya-San-Bewegung zwar
viele Anh�nger, aber der Bauernaufstand von 1930 bis 1932 wurde
niedergeschlagen.
Die
politischen F�hrer, die schlie�lich Hauptstadt und Land
zusammen in ein wirklich unabh�ngiges Birma f�hrten, begannen
ihre politische Karriere als Studentenf�hrer, die sich den
Titel Thakin (Meister) gaben; einer der bekanntesten Thakin-F�hrer
war U Aung San. Die Thakin-Bewegung stellte eine Armee
zur Befreiung Birmas auf, die Burma Independence Army (BIA);
diese unterst�tzte w�hrend des 2. Weltkrieges die
erfolgreiche Besetzung Birmas durch Japan im Jahr 1942. Gegen
Ende des Krieges nutzte diese Unabh�ngigkeitsbewegung die durch
die japanische Besetzung entstandenen Spannungen und zugleich
die Schw�che der von Japan eingesetzten Regierung aus und
leistete der japanischen Herrschaft als Antifaschistische
Freiheitsliga des Volkes (Anti-Fascist People�s Freedom
League, AFPFL) Widerstand.
Die
Unabh�ngigkeit
Nach dem
Krieg wurde den nach Birma zur�ckkehrenden Briten bewusst, dass
die AFPFL unter Vorsitz des ehemaligen Studentenf�hrers und
Leiters der BIA, Aung San, fast die gesamte politische
Macht der heimischen Bev�lkerung in sich vereinigte. In
langwierigen Verhandlungen mit Gro�britannien erreichten
Vertreter der AFPFL 1948 letztlich die staatliche Unabh�ngigkeit
Birmas. Sie erzwangen au�erdem die Einbindung von Randgruppen
wie den Shan und den Karen, die eigentlich in einem besonderen
Schutzverh�ltnis mit den Briten standen, in einer Art eigenem
Bundesstaat. In den Wahlen vom April 1947 gewann die AFPFL unter
Vorsitz von Aung San eine �berw�ltigende Stimmenmehrheit
in der verfassunggebenden Versammlung. Im Juli 1947 lie� U Saw,
der nationalistisch gesinnte politische Gegenspieler Aung Sans,
diesen sowie sechs Minister der neuen Regierung ermorden.
Daraufhin �bernahm U Nu, ein ehemaliger Studentenf�hrer
und Au�enminister der w�hrend des Krieges amtierenden
Regierung unter Ba Maw, sowohl die F�hrung der AFPFL als
auch der Regierung.
Die
Demokratische Phase
Nach
der Entlassung Birmas in die Unabh�ngigkeit sah sich die
Regierung U Nu mit einer Reihe politischer und ethnischer
Aufst�nde konfrontiert, die w�hrend der folgenden drei
Jahrzehnte (also bis in die siebziger Jahre hinein) andauerten.
W�hrend der f�nfziger Jahre wurde ein Aufstand der Karen
niedergeschlagen und die kommunistischen Aufr�hrer gezwungen,
sich in die Berge zur�ckzuziehen. In der Folgezeit betrieb
Birma eine streng blockfreie Au�enpolitik. Auf innenpolitischer
Ebene wurde mit multilateraler ausl�ndischer Hilfe der
wirtschaftliche Wiederaufbau begonnen. In den Wahlen von 1951
bis 1952 und 1956 wurde die Regierung der AFPFL erneut im Amt
best�tigt. 1958 erforderte jedoch die Spaltung der Partei eine
eineinhalbj�hrige milit�rische �bergangsregierung. Diese
Regierung unter General Ne Win versch�rfte die Disziplin
in der Verwaltung, um die Modernisierung des Landes zu f�rdern
und z�gelte separatistische Tendenzen in den Shan-Staaten. Bei
der Wahl von 1960 erlangte die Splittergruppe der AFPFL unter F�hrung
von U Nu einen �berw�ltigenden Wahlsieg, der �berwiegend
auf die Anerkennung seiner pers�nlichen Fr�mmigkeit zur�ckzuf�hren
war. U Nus R�ckkehr an die Macht war jedoch nur von kurzer
Dauer. Seine F�rderung des Buddhismus als Staatsreligion und
seine Toleranz gegen�ber ethnischen Separatismusbestrebungen f�hrten
zu einem unblutigen Staatsstreich unter F�hrung von General Ne Win
im M�rz 1962.
Das
Ne-Win-Regime
W�hrend
der sechziger und siebziger Jahre versuchte General Ne Win
eine leistungsf�hige totalit�re Regierung aufzubauen, hierf�r
die Billigung des birmanischen Volkes zu erlangen und die
Autonomie des Landes auf der Ebene der Weltpolitik
aufrechtzuerhalten. Die Verstaatlichung der Wirtschaft in den
ersten zw�lf Jahren seiner Amtszeit f�hrte zu einem R�ckgang
der Agrarproduktion und der Exporte, die nach der
Liberalisierung Ende der siebziger Jahre nur langsam wieder in
Gang kamen. 1974 wurde eine neue Verfassung proklamiert, nach
der die Macht im Staat durch Volksabstimmung und Wahl einer
Einheitspartei vom milit�rischen Revolutionsrat auf eine von Ne Win
und anderen ehemaligen Milit�rf�hrern geleitete
Volksversammlung �bertragen wurde. Als U Thant, eine
politische Figur aus der Zeit der Demokratie und Generalsekret�r
der Vereinten Nationen (UN), starb und der Leichnam 1974 nach
Birma �berf�hrt wurde, brachen in Abst�nden immer wieder
Studentenunruhen aus.
Durch
Aufst�nde ethnischer Minderheiten, die in den Staaten Kachin
und Shan ausbrachen, waren gro�e Gebiete des Landes einschlie�lich
des birmanischen Anteils am Goldenen Dreieck (eine der
Hauptproduktionsgebiete des Weltopiummarktes) weiterhin au�er
staatlicher Kontrolle. Der von der Kommunistischen Partei Birmas
angef�hrte Aufstand wurde offiziell von China unterst�tzt. U Nu
floh nach Thailand und versuchte von dort aus, den Sturz von Ne Wins
Regierung zu organisieren. 1980 konnte er jedoch als
Privatperson nach Birma zur�ckkehren. 1981 trat Ne Win zur�ck,
und San Yu, ein pensionierter General, folgte ihm als
Staatspr�sident nach. Ne Win blieb jedoch weiterhin
Vorsitzender der herrschenden Einheitspartei Burma Socialist
Program Party (BSPP).
Birma
konnte in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg einen au�enpolitischen
Erfolg verbuchen, da es dem Land gelang, nicht in gro�e
politische Konflike der Region, etwa den Vietnamkrieg,
verwickelt zu werden. W�hrend die Regierung Beziehungen zur
Volksrepublik China unterhielt, versuchte sie aber auch
gleichzeitig, die Autonomie des Landes durch die Verringerung
der Abh�ngigkeit von ausl�ndischer Unterst�tzung und sogar
durch die Verschiebung des Beginns der Mitgliedschaft in der
Asiatischen Entwicklungsbank aufrechtzuerhalten. U Nu war
in gleichem Ma�e wie Nehru in Indien, Nasser in �gypten, Tito
im ehemaligen Jugoslawien und andere politische F�hrer aktiv
daran beteiligt, den blockfreien Staaten zu politischem Gewicht
im Kalten Krieg zu verhelfen. Birma verlie� jedoch 1979 diese
Staatengruppe aus Protest gegen deren prosowjetische Tendenz,
trat ihr aber im August 1992 wieder bei.
Rebellion
und Milit�rregime
Aufst�nde
regierungsfeindlicher Gruppen im M�rz und Juni 1988
veranlassten den R�cktritt von Ne Win als Vorsitzenden der
Einheitspartei, was in der Folge zu einer Zeit politischer
Instabilit�t f�hrte. Zeitweise �bernahm die
Bereitschaftspolizei die Regierungsf�hrung, was zu Aufst�nden
mit Tausenden von Todesopfern f�hrte. Danach kam eine Koalition
zwischen Zivilregierung und Milit�r an die Macht, die zwischen
dem Milit�r und der erstarkenden Oppositionsbewegung um Daw
Aung San Suu Kyi, Tochter des ehemaligen F�hrers der
Thakin-Bewegung (siehe oben: Britische Herrschaft) U Aung San,
zu vermitteln versuchte. Im September ging General Saw Maung,
Generalstabschef unter Ne Win, aus einem blutigen
Machtstreit als Vorsitzender einer Milit�rregierung hervor, des
so genannten State Law and Order Restoration Council (SLORC);
diese Milit�rregierung war letztendlich Ne Win gegen�ber
verantwortlich. Im Juni 1989 wurde das Land offiziell in Union
von Myanmar umbenannt, und der Name der Hauptstadt wurde von
Rangun in Yangon ge�ndert. Bei den Parlamentswahlen im Mai
1990, den ersten freien Wahlen seit 30 Jahren, errang die
Oppositionspartei National League for Democracy einen �berw�ltigenden
Wahlsieg, aber die Milit�rregierung (SLORC) erlaubte der
Volksversammlung bisher nicht, zusammenzutreten. Im Oktober 1991
wurde der Friedensnobelpreis an Daw Aung San Suu Kyi verliehen,
die seit Juli 1989 ohne Verbindung zur Au�enwelt unter
Hausarrest stand. Der kr�nkliche Saw Maung wurde im April
1992 durch General Than Shwe an der Spitze des SLORC abgel�st.
Im
Januar 1993 beschloss die SLORC eine Konvention, die die st�ndige
Regierungsbeteiligung des Milit�rs sichern sollte; die
Konvention wurde jedoch nicht dokumentiert. Die SLORC versuchte
au�erdem, ausl�ndische Investitionen im Land zu f�rdern, um
die wirtschaftliche Krise des Landes zu bew�ltigen. Im Lauf des
Jahres 1994 wurde Aung San Suu Kyi an den nicht�ffentlichen
Verhandlungen mit der SLORC beteiligt; das Angebot der Aufhebung
des Hausarrests, falls sie ins Exil ginge, lehnte sie jedoch
weiterhin ab. Im Februar 1995 nahmen SLORC-Verb�nde das Gebiet
der Karen ein. Im Juli des Jahres wurde unerwartet der
Hausarrest f�r Aung San Suu Kyi aufgehoben; sie nahm daraufhin
die Gespr�che mit der SLORC und der Milit�rf�hrung wieder
auf. Im Juli 1996 wurden erneut schwere
Menschenrechtsverletzungen bekannt. Der Druck der Machthaber auf
die Opposition hielt unvermindert an.
Ende
1996 fand ein Gipfeltreffen der Regierungschefs der
ASEAN-Staaten in Jakarta statt. Hierbei wurden Myanmar,
Kambodscha und Laos als Vollmitglieder in das B�ndnis
aufgenommen.
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